Freitag, 28. Mai 2010

Kaffeefahrt durch Neuseeland

Nun sind wir schon wieder weitergezogen, von Neuseeland ins fremde Südkorea, aber haben euch noch gar nicht berichtet, wie es denn eigentlich war oder zumindest mal ein paar Bilder gezeigt.

Unsere Ankunft in Neuseeland war recht positiv, das Englisch hört sich ähnlich an wie das der Australier und wir fanden uns sehr schnell zu Recht. Erstmals im Hostel angekommen gab es dann allerdings einen kleinen Schock, sie konnten nichts über unsere Buchung finden und hatten uns somit kein Bett für diese Nacht reserviert. Was komisch war, denn eigentlich hatte die Dame aus dem Reisebüro in Australien hier für uns angerufen und alles geklärt, von daher waren wir leicht schockiert, dass da anscheinend was schief gelaufen war, denn auch die restlichen Hostels und noch wichtiger, die Busfahrt wurden von ihr gebucht.
Haben das dann mit dem Hostel geklärt, da wir das günstige und somit größte Zimmer (10 Betten) gebucht hatten und die aber schon ausgebucht waren, kamen wir für die Nacht dann in ein 8er Zimmer.

Am nächsten Tag sind wir dann zu unserem Busunternehmen, haben sichergestellt, dass mit unserer Busfahrt alles stimmt und haben hinter den anderen Hostels und Touren her telefoniert. Abends ging es dann für uns schon weiter in Richtung Christchurch, dafür sind wir wieder zum Flughafen gefahren und direkt weitergeflogen.
In Christchurch wurde uns dann auch bewusst, warum wir uns nen Fleecepulli gekauft haben, es war nämlich verdammt kalt.

In Christchurch hatten wir einen ganzen Tag, den wir mit ausgiebigem Schlafen begonnen haben und sehr faul und relaxt beendet haben. Wir mussten uns immerhin für die anstrengende Busfahrt ab dem nächsten Morgen schonen!
Ging dann auch recht früh los, 07:45 sollte der Bus abfahren, wir waren schon eine Weile vorher fertig (ja wirklich, da staunt ihr was :P) und warteten auf den Fahrer, da der Bus lief und keiner da war. Der kam dann irgendwann, war ein wenig frech und dann gings los mit unser eigentlichen Reise durch Neuseeland! :)

Die Busfahrt erinnerte schon nach kurzer Zeit ein wenig an eine der berüchtigten Kaffeefahrten in Deutschland, regelmäßig wurden wir in den kleinstmöglichen Ortschaften abgeladen für eine halbe Stunde Frühstück / Mittag, in denen es genau ein Café mit überzogenen Preisen gab. Auf der Fahrt wurden uns immer eine Schlafmöglichkeit angeboten, die meistens noch super Angebote hatten, bei nem Abendessen für $12 pro Nase, wie kann man da bloß ablehnen ... wir blieben stark und haben selber gekocht!

Unser erster Stopp Kaikoura war nen kleines 3000 Seelen Dorf an der Ostküste, früher sehr aktiv im Walfanggeschäft, heute schauen sie sich die Viecher nur noch an. Wir haben einen kleinen Spaziergang um eine Landzunge unternommen, bei dem wir erstmals in Neuseelands fantastische Natur eingetaucht sind. Wir sind am Meer lang gelaufen, haben haufenweise Robben gesehen, wunderschön glänzende Muscheln gefunden und unberührte Natur gespürt. Schon sehr einzigartig.



Wieder zurück wurde dann nur schnell gekocht und gegessen, denn am nächsten Tag ging es ja wieder früh weiter.
In nächster Zeit sollte das unser normaler Tagesablauf werden:
- früh bis sehr früh aufstehen, schnell frühstücken, aus dem Hostel auschecken
- rein in den Bus, 4 - 8 Stunden zum nächsten Ziel fahren
- im Hostel einchecken, Sachen verstauen, einkaufen gehen
- etwas unternehmen
- kochen, essen, schlafen

So ging es dann auch am nächsten Tag wieder weiter in Richtung Picton, wo wir wieder nur eine Nacht blieben. Auf dem Weg dorthin haben wir noch an nem kleinen Wasserfall angehalten, in dessen Becken hunderte kleine Robben herumtollten.



In Picton hatten wir ein super Hostel, es gab ne X-Box mit 2 Controllern, einen heißen Whirlpool, gratis Apfelkuchen mit Eis abends und einen Hund, den wir einfach kurzerhand mit auf nen Spaziergang genommen haben.
Lisa und mich trieb es einen kleinen Hügel hinauf, Julian blieb lieber im Zimmer, er schwächelte ein wenig und zeigte erste Anzeichen einer Erkältung. Als Gegenmaßnahme haben wir dann nachher noch ne Packung Vitamintabletten gekauft, als Backpacker hat man es ja nicht so mit frischem Obst. Dazu noch ne Mütze, Handschuhe und nen Schal für Justus und schon waren wir super auf kaltes Wetter eingestellt!
Wie auch immer, wir sind also mit dem Hund spazieren gegangen und haben dabei einen Hügel erklommen, von dem aus man eine nette Sicht über die Gegend hatte.



Auf dem Rückweg hat Milli dann einen toten, vertrockneten Vogel aus dem Gebüsch geholt und genüsslich verspeist, es war ein herrlicher Anblick wie die Füße des Vogels aus ihrem Mund hingen und man es nur knacken und knirschen hörte.
Wenig später wollte sie dann auch noch n platten Fuchs oder sowas futtern, da sind wir dann ein wenig energischer eingeschritten und haben sie an die Leine genommen. Tiere in Neuseeland lassen ihren Trieben noch ganz anders Lauf!



Am nächsten Tag ging es dann auch schon nach Marahau, eine kleine Ortschaft inmitten des wunderschönen Abel Tasman National Parks. Dort blieben wir ausnahmsweise mal zwei Nächte und hatten somit einen ganzen Tag, um etwas zu unternehmen. Wir entschieden uns für eine Mischung aus Wandern und Segeln, bei der wir erst in eine Richtung laufen und zurück auf dem Wasser segeln. Wir hatten einen sehr schönen Tag, sehr sonnig, die wärmenden Sachen waren bald schon zu warm (!) und die Kamera machte ein Bild nach dem anderen.
Schlappe 12km war der Weg bis zu dem Punkt, wo wir vom Schiff wieder eingesammelt werden sollten und wir haben wunderschöne, idyllische Strände gesehen, versteckte Hütten, Buchten, Insel, Wald ... ein wirklich schöner Spaziergang.



Am nächsten Morgen haben wir uns dann noch etwas geleistet, wir sind nämlich mit einem Microlight geflogen. Das ist im Prinzip ein Paraglider mit Motor, der selbstständig abhebt und landet und nicht vom Wind abhängig ist. Wir sind beide nochmal eine halbe Stunde über den Abel Tasman Park geflogen und haben die Strecke von Vortag noch einmal von oben gesehen. Manchmal ist Perspektive echt alles, von oben war es mindestens ebenso schön!



Dann ging es auch schon weiter Richtung Barrytown, ein winziges Dorf, dessen Existenzberechtigung sich mir nicht so ganz erschließt, außer nem Pub und 3 Häuser oder so war da nämlich nichts.
Auf dem Weg dorthin haben wir noch an schönen Stränden angehalten und auch an den Pancake Rocks (Pfannekuchen Steine), wo wir wohl den beeindrucktesten Sonnenuntergang Neuseelands erlebt haben.







Von Barrytown ging es dann weiter in Richtung Franz Josef, einem Gletscher in Neuseeland der neben seinem Nachbar, dem Fox Gletscher, und einem in Argentinien der einzige Gletscher Weltweit ist, der doch tatsächlich noch wächst. Unvorstellbar, oder? Die Natur hier ist noch so gesund, da wächst sogar der Gletscher ... schöne heile Welt ;-)
Wir hatten ursprünglich geplant, am nächsten Tag den Gletscher zu erklimmen, dass wurde dann jedoch abgesagt, da uns ein angekündigter Sturm eingeholt hatte. Morgens gabs es an der gesamten Westküste keinen Strom mehr, es regnete in Strömen und über den Gletscher fegten Windböen mit 120km/h. Wir haben unsere Tour dann ausfallen lassen, direkt unser Geld von der australischen Organisation zurückgefordert und eigentlich sollte es heute spätestens ankommen, mal schauen.
Den Tag haben wir dann ruhig am Kamin verbracht, eine Partie Risiko wurde glorreich mit der Weltherrschaft meinerseits abgeschlossen und Lisa und ich haben und noch ein wenig im Spaßbad der Stadt ausgetobt. 3 kleine Becken mit 36°, 38° und 40° C, entspannende Musik im Hintergrund, gedämpfte Stimmen ... mir war nach 5 Minuten langweilig :D

Von hier aus ging es dann nach Makarora, wieder einmal ein Dorf im Nichts. Keine Ahnung, was die Einheimischen da so treiben, bestimmt züchten sie Schafe. Das macht hier ungefähr jeder, auf nem Grünsteifen neben der Fahrbahn, der 2 Meter breit ist, sieht man manchmal einen eingezäunten Bereich, in dem ein einsames Schaf lebt.
Auf dem Weg haben wir an schönen einem Spiegelsee angehalten, in dem sich bei idealen Bedingungen die Berge im Hintergrund gestochen scharf spiegeln. Mit meinen Laienkentnissen würde ich behaupten, dass es bei uns nicht ganz perfekt war.
Desweiteren haben wir an einem Strandabschnitt angehalten, der mit lauter Strandgut geschmückt war, einen Wasserfall gesehen und sind ein wenig an einem Fluss entlang gewandert. Während der Fahrt haben wir immer mal wieder Brücken überquert, die nur einspurig waren, d.h. wir mussten regelmäßig warten, bis die Brücke frei war.





Makaroka war sehr langweilig und am nächsten Tag ging es sehr früh weiter in Richtung Queenstown. Auf dem Weg dorthin haben wir mit dem Bus wieder mal an einem See angehalten und wie ich da so am See stehe, mir die Sonne ins Gesicht scheinen lasse und die Gebirge um mich herum bewundere beschließe ich: Hier möchte ich Fallschirmspringen!



Gedacht, getan, kurze Zeit später sitzen Lisa (zum Fotos machen), ich und 3 weitere Springer aus unserem Bus an einem Airport bei den örtlichen Fallschirmspringern. Gesprungen wurde aus 12000 Fuß, also aus exakt 3657,6 Metern.
War wieder sehr beeindruckend, da ich ja letzten Sommer auf Sylt aus nem Flugzeug gesprungen war, wusste ich noch auf was ich mich freuen durfte, doch dieses Mal war es noch besser!
Ich war entspannter, konnte mich mehr auf die Details konzentrieren und da hier in Neuseeland alles auf den ultimativen Adrenalinrausch ausgelegt ist, war es ein wenig wilder als im geordneten Deutschland! Und auch die Aussicht war fantastisch, 2 große Seen unter mir, um mich herum riesige Berge, in einiger Entfernung sogar Mt. Cook, der höchste Berg Neuseelands.





Nach dem Sprung ging es weiter in Richtung Queenstown, ein kleiner Stopp wurde noch an der Brücke eingelegt, wo das Bungy Jumping erfunden wurde bzw. zum ersten Mal kommerziell betrieben wurde. Wir haben uns noch 2 Springer angeschaut, endlich erfahren wie man denn von diesem Seil wieder loskommt und beschlossen: Sowas könnt ich auch mal mit Joni machen :)
In Queenstown haben wir auch wieder nur eine Nacht gehalten, es uns aber nicht entgehen lassen abends einen der berühmten Fergburger zu essen, eine echte Köstlichkeit und Delikatesse!



Das war dann auch schon die erste Hälfte unserer Neuseeland Reise, der Bericht zur zweiten folgt „demnächst“ und wir wünschen euch allen ein schönes Wochenende, gar nicht mehr lange und wir sind auch wieder da!