Samstag, 30. Januar 2010

Grüne Träume

Alles andere zum Schluss, wir fangen ohne Umschweife mit dem wichtigsten an: Wir haben uns ein Auto gekauft! Und zwar nicht irgendein Auto, nein, es ist ein Holden Commodore Station Wagon von 1983, also schlappe 7 Jahre älter als ich.

Aussehen tut der Gute so (die beiden Personen auf dem einen Bild sind die Verkäufer und Vorbesitzer):



So sah die Anzeige im Hostel aus, wie man sieht hatte außer uns noch niemand an dieser eine Nummer entfernt. Diese war allerdings auch im YHA wo wir vorher waren und uns bestimmt 4 Leute angesprochen haben, dass wir uns doch bitte das Auto anschauen sollen, das wäre doch wie für uns gemacht. Echt nett die Leute im YHA, ein wenig vermissen wir die schon.
Der Infozettel, der im Auto hang, war auch nicht viel informativer:



Das Auto haben wir für die $700 gekauft und die Registrierung (sowas wie TÜV) vom Vorbesitzer sicherheitshalber nochmal verlängern lassen, das geht hier ohne Inspektion, solang das Auto noch über eine gültige Registrierung verfügt, dafür mussten wir nur die Gebühren von $230 bezahlen, also haben wir insgesamt $930 bezahlt. Dazu kamen dann noch einmal $33,95 für die Ummeldung auf unseren Namen und damit wären wir theoretisch fertig gewesen.
Versichert muss hier niemand sein, wir wäre es aber gerne, deshalb haben wir uns beim RAC (sowas wie der ADAC) mit einer Roadside Assistance und eine Third Party Insurance versichern lassen.
Die Roadside Assistance ist sowas wie der Pannenservice des ADAC, wenn wir liegen bleiben kommen die vorbei und helfen uns. In Wirklichkeit ein wenig komplizierter, aber grundsätzlich stimmt das so.
Mit der Third Party Insurance haben wir die Autos von anderen Leuten versichert, d.h. wenn wir einen Unfall verursachen, müssen wir nicht privat für deren Auto aufkommen, sondern die RAC bezahlt. Unser Anteil beträgt genau $1650 und setzt sich so zusammen: $550 weil wir unter 21 Jahren alt sind, $750 weil wir nur mit einem Touristen Visa hier sind und $350 weil das jeder zahlen muss. Hört sich nicht so billig an, aber immer noch besser als nem Audi die Stoßstange und Seitentür privat zu bezahlen.
Wer sich jetzt fragt, was denn mit den Personen ist, die im Auto sitzen, das wir zu Schrott gerammt haben: die sind durch unsere Registration versichert, die hat eine Third Party Insurance, die allerdings nur die Personen einbezieht, daher noch die extra Versicherungen.
Dafür haben wir jetzt nochmal $345 bezahlt, kriegen aber um die $150 - $180 zurück, wenn wir die Versicherung wieder kündigen, hier werden nur die aktiv genutzten Tage berechnet.

Puuuuh, das war mal ein kleiner Einblick in das, mit dem wir uns hier die letzten Tage rumgeschlagen haben, für die, die nicht ganz mitgekommen sind:
- Registrierung verlängert
- Auto gekauft
- auf unseren Namen umgeschrieben
- versichert & Pannenservice beim RAC

Das Auto sonst ist sehr schön, hat noch viel Chrom und mir gefällt auch die Farbe sehr gut. Ist mit Automatik und nichtmehr funktionierender Klimaanlage. Der Tachometer hat bei ca. 340000km aufgehört mitzuzählen, der Motor wurde aber letztens erst überholt (reconditioned, vor ca. 40000km) und wir müssen nur einen Ölwechsel machen und den Ölfilter austauschen bevor wir zu größeren Touren aufbrechen.
Nachdem wir unsere Situation einmal im YHA geschildert haben, hat sich einer unserer Mechaniker dort bereit erklärt, uns für nen Bier den Filter uns das Öl zu tauschen =)

Als nächstes werden wir die Läden nach Camping Equipment abklappern, da wir in Zukunft auf unserer Reise eigentlich ausschließlich im Auto schlafen und auf Campingplätzen leben werden, da bedarf es ein wenig Vorbereitung.
Wir haben uns den Campingatlas schlechthin gekauft für Australien, der Rest, sowas wie Matratze, Kocher, Besteck, etc. kommt jetzt so nach und nach. Müssen uns erstmal informieren, wo es hier in Bunbury sowas geben könnte.
Wenn sich was tut, lassen wir es euch wissen!

Was noch relativ aktuell ist: Australia Day. Wie ihr ja sicher alle wisst, ist der 26.1 der Nationalfeiertag in Australien. War soweit ganz nett, überall liefen alle mit Australien Flaggen rum, es gab eine Menge Angebote, um zusammen was zu machen (Fun Run, Breakfast, Sailing, …), dazu noch eine Kirmes mit Konzertbühne und abends gab es dann ein Feuerwerk. Deshalb gabs auch Silvester keins, die machen lieber ein großes anstelle von 2 kleinen und das große wird nunmal am Australia Day gezündet, ist doch klar!
Hier 2 Bilder, einmal Bunbury bei Nacht und ein Bild vom Feuerwerk, mehr haben wir nicht mitbekommen, waren zu beschäftigt mit Auto kaufen ;)



Wir haben für euch mal einen kleinen Rundumblick über Bunbury organisiert. Haben extra den einzig bewölkten Tag gewählt, damit euch der blaue Himmel mit der Sonne nicht ablenkt. Ist doch selbstverständlich.



Dann haben wir noch unseren Internet Spot fotografiert, von dem wir uns an Weihnachten und auch sonst immer gemeldet haben. Wir haben jetzt einen gefunden, der ist nur 2 Häuser weiter, allerdings noch nicht Skype getestet, werden wir beizeiten.



Unser Hostel haben wir auch nochmal ein wenig dokumentiert, inklusive unseres Zimmers. Sieht übrigens nicht immer so aus, ist allein Lisa zu verdanken! Also, dass es jetzt so aussieht, wie es aussieht...



Dann gibt’s hier noch ein paar Bilder aus dem Dolphin Centre, inklusive einer sehr interessanten Spinne und ein paar wunderschönen Aufnahmen eines professionellen Fotografen, die er uns Volunteeren zur Verfügung gestellt hat (Thanks & Credits @ Troy Mayne). Kann ich euch einfach nicht vorenthalten, wir haben ca. 100 davon!



Und zum Schluss haben wir noch ein wenig Sonnenschein für euch, in eurem ewigen Winter könnt ihr bestimmt nicht genug davon bekommen:



Das wäre es erstmal wieder von uns, mal sehen wann wir uns wieder melden, auf welchem Wege auch immer ... ;-)

Freitag, 15. Januar 2010

Kleiner Hai und große Delfine

Was lebt im Meer, hat eine Rückenflosse außerhalb des Wassers und schwimmt da gradewegs auf mich zu?
Ach ja, ist ja nur ein Delfin… so oder so ähnlich muss Lisa sich heute wohl gefühlt haben, als wir beide zum ersten Mal bei der Schwimmtour dabei waren und auch ins Wasser durften.
Wir hatten gar nicht damit gerechnet so schnell ins Wasser zu kommen und mit den Delfinen zu schwimmen, aber irgendwie geht das hier alles sehr schnell.
Wir kamen nichts ahnend morgens früh am Centre an und keine Stunde später waren wir auf dem Boot, bereit mit den Delfinen zu schwimmen. Ich war nur kurz im Wasser, bin zur Zeit etwas verhindert, aber dazu später mehr.
Die Tour war sehr gut, es waren viele Delfine in der Nähe die grade ein wenig relaxten und sich so zu uns hingezogen fühlten und auch echt nah an und unter einem vorbeischwammen. Lisa hat glaube ich 7 Delfine gesehen, mehrmals mehrere zusammen … schon schön so eine Tour.
Wenn es morgen früh genug zahlende Teilnehmer gibt, leitet Lisa mit einem japanischen Volunteer zusammen die morgendliche Schwimmtour, ich habe die spätere, die auf jeden Fall stattfinden wird. Super Sache, erst 4 Stunden am Strand stehen, Delfine anschauen und mit Leuten reden (ich stelle immer wieder fest, dass mir das Spass macht) und anschließend nochmal 3,5 Stunden mit den Leuten auf Delfinsuche gehen und mit ihnen schwimmen, hält einen fit und macht einen glücklich =)

Wir haben übrigens ein Bild geschickt bekommen von dem Delfin, der letztens am Strand aus dem Wasser gesprungen ist, man sieht sehr schön, wie sich der Delfin in der Luft hinlegt und einen eleganten Seitenplatscher macht. Falls mal wem nen Köpper nicht gelingt, einfach behaupten man wäre ein Delfin.



Ich konnte heute nicht alzulange im Wasser bleiben, da mir gestern ein kleines Missgeschick passiert ist. Ich bin Abends, nach einem sehr langen, sonnigen und warmen Tag begeistert zum Meer gelaufen um mich ein wenig abzukühlen und zu entspannen. Hab meine Sachen an den Strand gelegt, bin ins Wasser gelaufen, hab mich überwunden und mir erfolgreich eingeredet das es ja gar nicht so kalt wäre und bin durch die erste größere Welle getaucht, wollte mich wieder hinstellen und da ist mir ein kleines Missgeschick passiert.
Ich hab nicht geguckt wo ich meine Füße abstelle. Ich meine, an dem Strand schwimm ich immer, der wird normalerweise von Lifeguards überwacht und man erwartet einfach nichts böses, aber dieser dunkle Fleck auf dem hellen, sandigen Boden, der hätte mich stutzig machen sollen …
Wie auch immer, ich möchte mich also hinstellen, richte mich darauf ein wie mein Fuß den Boden berührt als ich plötzlich etwas Unerwartetes unter meinem Fuß spüre. Etwas, das sich bewegt und wegschwimmt. Und etwas, das ein unangenehmes Gefühl an meinem Fuß hinterlässt. Auf den Schock folgt die Flucht aus dem Wasser, hinsetzten und Fuß untersuchen: es blutet. Blöde Sache, wo man doch ständig von giftigen Tieren und riesigen Haien und verlorenen Gliedmaßen und solchen Dingen hört.
Ich bin dann schnell zur Dusche gelaufen, hab es abgeduscht und entdeckt, das ich unter meinem Fuß 3 glatte Schnitte? Risse? Wunden! Habe, die bluten. Hab dann als erstes 4 Jungs in meinem Alter gefragt was denn hier so alles rumschwimmt und was mich da erwischt haben könnte, sie waren sich recht schnell einig das es ein Känguruh gewesen sein muss … alles klar, danke, ihr seid meine Rettung.
Bin dann nach Hause gehumpelt, hab versucht die Wunde sauber zu halten und hab Lisa überrascht, die eigentlich nachkommen wollte und noch nicht mit mir gerechnet hat. Sie war ein ganz klein wenig besorgt um mich und wollte direkt zum Arzt, ich hab vorgeschlagen erstmal die Australier aus dem Hostel zu fragen, weil es nicht wehtat oder ähnliches, waren halt nur größere kleine Kratzer mit ein wenig Blut (okok, gestern war ich vlt. nicht so cool aber ich hab mittlerweile immerhin schon 24 Stunden überlebt). Sie meinten, wäre es giftig, würde ich es sofort merken und da es nicht wehtut, einfach sauber halten und dann wird das schon wieder. Fand ich gut, wir haben inoffiziell auch von unserem Hostelbesitzer das selbe gehört (dem Typen gehören hier in Bunbury 2 Hostels und unser Guesthouse, er regiert die Backpacker) und sind dann ein wenig beruhigter nicht ins Krankenhaus gefahren.
Hab heute mal bei uns im Dolphin Centre die Meeresbiologen gefragt, die Meinungen über das, was mir da begegnet ist, gehen auseinander, von der Qualle zur Krabbe über kleine Haie und lebende Steine oder sowas könnte es alles gewesen sein. Ich behaupte einfach mal es war ein kleiner Hai, auf den ich getreten bin, der sich loswinden wollte und mich nicht richtig packen konnte und mich deshalb nur gekratzt hat ... es war auf jeden Fall scharf, was mich da gekratzt hat. Wer meine Wunden sehen möchte bitte sehr, einfach auf das "Achtung" Schild klicken, aber ich warne euch, sie sind unter meinem Fuß ...



Eine der vielen schönen Seiten von Bunbury ist, dass man immer mal wieder wen trifft. So haben wir letztens nach dem Einkaufen Ken, den Japaner aus dem ersten Hostel getroffen, und mit ihm gequatscht, wir haben ihn auch schon am Strand getroffen, ebenso wie die beiden chinesischen Mädels aus dem alten Hostel, denen man auch bei Coles immer mal wieder über den Weg läuft.
Seit wir umgezogen sind, haben wir mehr Kontakt zu Einheimischen, da die meisten hier schon über 2 Jahre in diesem Haus wohnen. Über die Inder, von denen 3 gar kein Englisch sprechen und einer mit einem solch überwältigendem indischen Akzent, das er sich mehrmals wiederholen muss um sich verständlich zu mahcchen, haben wir auch einen Nachbarn kennengelernt, der auch ein Inder ist, aber schon lange in Australien lebt und auch besser englisch spricht.
Ihn haben wir jetzt mehrmals zufällig getroffen und als wir gestern Abend auf dem Weg zum Hostel waren, hat er uns kurzerhand zu sich eingeladen und wir haben 3 Stunden mit ihm, einer Freundin, einem Freund geredet, seine Frau haben wir immer nur kurz gesehen, sie hat Kinder geduscht, gekocht, … sie ist aber Australierin, und hatte keine schlechte Laune.
Er ist schon schlappe 40 und hat uns rundum versorgt, sein Freund ist der Haupttürsteher der Bunbury’schen Clubs und sie waren sehr amüsiert als wir ihnen gesagt haben, dass uns dashier alles zu teuer ist. Sie wollen uns nach dem Australia Day Wochenende mal mitnehmen, sie kriegen überall freien Eintritt und alles gratis. Ich finds prima, Lisa hat Angst :D Mal sehen …

Wir haben uns auch mal wieder ein wenig nach nem Job umgeschaut und sind vlt. sogar ein wenig weiter gekommen!
Hier in Bunbury hat ein Restaurant vor kurzem neu aufgemacht und einer der Volunteere aus dem Dolphin Centre wusste, dass es dort wohl Jobs geben würde. Wir sind mal hingegangen und der Chef war nicht uninteressiert, hat uns aber für den nächsten Tag nochmal bestellt.
Sind also heute wieder da gewesen und haben mit ihm geredet, er meinte er hätte 5 Angestellte die immer arbeiten würden und wenn er mehr bräuchte würde er andere Leute anrufen. Wir sollten einfach nur 2 mal 2 Stunden uns an den Betrieb und seine Vorgehensweise gewöhnen (Kaffemaschiene und Kasse bedienen, servieren, Abläufe kennen, wissen was wo ist und sowas) und dann würde er uns anrufen wenn er uns braucht. Eine Deutsche hat gestern und vorgestern dort ihr Training gemacht und war heute schon am arbeiten, kein schlechtes Zeichen. Er würde Geld einfach Bar bezahlen, dann hat man nicht so ein Heckmeck mit der Taxfilenumber (Steuernummer) … ok, wir arbeiten auch schwarz.
Das Training sollen wir nur getrennt machen, da er gerne nur einen da hat, dem Sachen erklärt werden müssen. Deshalb ist Lisa grade dort und ich schreibe einen Blogeintrag ;)
Insgesamt machte das Restaurant nicht den besten Eindruck aber was störts uns, solang wir dort immer mal wieder ein wenig Geld verdienen können solls uns Recht sein.
Die Tage klappern wir nochmal die anderen Restaurants ab, diesmal ein wenig aufdringlicher, vielleicht klappt da ja was. Wenn nicht, am 1. Februar fängt die Schule wieder an, vlt gibt’s da ja wieder ein paar mehr freie Stellen.

Joah, das wäre es mal wieder von uns, wir wünschen euch ein schönes Wochenende, bei uns sollen es am Sonntag 42°C werden, wir werden euch ein wenig Wärme weiterleiten.

Viele liebe Grüße von Justus und Lisa

Montag, 11. Januar 2010

Endlich Arbeit!

So, an dieser Stelle erst einmal an alle Mitlesenden ein frohes und glückliches Neues Jahr, wir hoffen ihr hattet einen guten Rutsch, habt schön gefeiert und habt das neue Jahr nicht zu chaotisch begonnen.

Unser Silvester war eher ruhig. Am hektischsten waren wir, als und abends einfiel das wir noch einkaufen müssen und die Geschäfte eventuell nicht ganz solange wie sonst geöffnet haben … da haben wir uns an Silvester dann tatsächlich zum ersten mal wieder eine Pizza gegönnt und aufs Kochen gezwungener Maßen verzichtet. Haben während des Essens mit den anderen Leuten aus dem Hostel das 9 Uhr Feuerwerk aus Sydney geguckt, was ja bereits 3 Stunden vorher abgefeuert wurde, aber wurde halt für die Westküste pünktlich um 9 nochmal bzw. überhaupt erstmal gesendet. Dann wurde es uns ein wenig langweilig, es kehrte allgemein ein wenig Ruhe ein und wir haben uns auf unser Zimmer zurückgezogen, nen Film geguckt und vorsorglich einen Wecker gestellt.
Brauchten wir dann aber doch nicht, sind wachgeblieben und haben uns um 23:45 draußen mit den anderen am Billardtisch getroffen. Eine Deutsche Familie, die grade in Kuala Lumpur wohnt für ein paar Jahre, hat Wunderkerzen und Konfettibomben an alle verteilt und um 12 ging dann unser großes Feuerwerk los, nach ca. 30 Sekunden haben wir dann angefangen uns ein frohes neues Jahr in allen möglichen Sprachen zu wünschen, u.a. auf Japanisch, Chinesisch, Französisch, Holländisch, …
Ein Feuerwerk haben wir nicht gesehen, in Bunbury an sich gab es keins und der TV im Hostel geht aus Rücksicht auf arbeitende Mitbewohner jeden Tag um 22:30 aus, egal ob es Silvester ist oder nicht, somit haben wir auch das richtige Feuerwerk über Sydney verpasst.
Wir sind im Anschluss an unsere Orgie nochmal an den Strand gegangen und dann anschließend ins Bett gefallen.

Zwischen Weihnachten und Silvester waren wir zum ersten Mal bei den Delfinen hier in Bunbury, hier gibt es im Gegensatz zu Monkey Mia nämlich tatsächlich Delfine, die regelmäßig an den Strand kommen, über Monkey Mia hab ich schon mit 3 Leuten gesprochen die da waren, bei niemandem sind die Delfine aufgetaucht!
Wie auch immer, wir waren jedenfalls hier bei den Delfinen und kamen ein wenig spät, die Delfine waren bereits dagewesen, obwohl es erst kurz nach 9 war … macht aber nicht, sie kamen noch 2 mal an den Strand um uns zu sehen!
Man kann sich das ganze so vorstellen: Man liegt ganz normal am Strand, geht ins Wasser wenn es einem zu heiß wird, und zwischendurch tauchen ein oder mehrere Delfine auf. Wenn der/die Delfine auftauchen muss man das Wasser verlassen, ein Haufen Volunteere (Ehrenamtliche) sprintet ins Wasser und bildet ein Linie im Wasser, der man dann anschließend beitreten darf. Man steht dann Oberschenkel tief im Wasser (ca. 2 Meter vom Strand entfernt) und der/die Delfine schwimmen ca. 1 Meter vor einem, parallel zur Linie, vorbei, oder wie sie auch immer wollen.
Echt faszinierend einen ausgewachsenen Delfin so nah an sich vorbeischwimmen zu sehen. Nach guten 15 Minuten hat der/die Delfine keine Lust mehr und haut wieder ab, wenn er wieder Zeit und Lust hat kommt er auch gerne nochmal, so um die 3 – 4 Besuche sind normal, wenn sie denn kommen. Kommt keiner, kommen sie nicht. Logisch.



Dann haben wir uns an Silvester vormittags mit einem chinesischen Pärchen getroffen, die ihr Auto verkaufen wollten bzw. mussten, da sie nur noch 10 Tage in Australien bleiben durften, ihr Visa lief aus. Es machte einen guten Eindruck auf uns, war groß genug um notfalls drin schlafen zu können, preislich schwer in Ordnung und wir sind beide mal Probe gefahren ohne größere Probleme. Ich hab nur mal den Blinker mit den Scheibenwischern vertauscht, aber das ist nicht weiter wild, besser als in die falsche Straßenseite einbiegen wollen …



Haben uns Samstag morgens wieder mit ihnen verabredet um das Auto von nem Mechaniker überprüfen zu lassen, allerdings hatten die alle geschlossen, so dass wir uns für den darauffolgenden Montag wieder verabredeten. In der Nacht von Sonntag auf Montag um halb 11 klingelt dann auf einmal mein Handy, sie wollten uns nur informieren das sie das Auto vor 10 Minuten verkauft hätten und uns nur informieren wollten, es täte ihnen Leid aber sie hätten ja nichts versprochen. Ich habe sie, nachdem das Gespräch beendet war, wiederangerufen, um nachzufragen ob es wirklich endgültig wäre und man auch nichts machen könnte wenn wir ein wenig mehr zahlen würden. Sie meinten daraufhin der Verkäufer wäre mit dem Auto bereits weg und sie könnten nichts machen.
Ich war schon ziemlich betrübt, ich konnte es mir schon bildlich vorstellen wie wir uns den Sonnenuntergang über dem Meer an einer Klippe angucken, auf unseren Campingstühlen sitzen und im Hintergrund Musik aus dem Auto kommt … darauf hatte ich mich in den wenigen Tagen schon echt gefreut und war dementsprechend zerstört das meine Vorstellung einfach so zerplatzen sollte.
Wiederholtes Anrufen brachte auch nichts, da sie ihr Handy ausgeschaltet hatten.
Nach ca. 30 Minuten klingelte mein Handy überraschend und sie fragten ob ich das mit dem Mehrbezahlen ernst meinte, das Geld heute Nacht auftreiben könnte und in 30 Minuten Zeit hätte … vorsorglich und vorrausschauend wie Lisa und ich (ja, wir beide! :D) nun einmal sind, hatten wir natürlich schon das Geld abgehoben, also trafen wir uns kurze Zeit später, mittlerweile war es 23 Uhr, mit den beiden Verkäufern.
Es stellte sich heraus, dass der Käufer nur ihr Nachbar gewesen war und das Auto also doch noch nicht so weit weg war, wie sie behaupteten. Wenn sie es denn überhaupt verkauft hatten.
Bei dem anschließenden Gespräch stellte sich allerdings heraus, das die viel beworbene Rego (Registrierung des Autos, sowas wie der TÜV) nicht in West Australia (WA), sondern in Queensland (QLD) abgeschlossen wurde, was für uns heißt, dass wenn wir das Auto in WA kaufen, wir es von QLD nach WA transferieren müssen, was ein Safety Check ($300 + $xxx für herausgefundene Schäden), einen Immobilizer ($200 – Diebstahlsicherung) und eine neue Registrierung (ca. $400 für 6 Monate) voraussetzt.
Ziemlich viele Extrakosten also, die sich nicht überschauen lassen, da wir nicht wissen was bei der Sicherheitsinspektion herauskommen würde. Ein Mitbewohner aus dem Hostel hat dann nochmal über das Auto drübergeschaut, uns gesagt das soweit alles gut aussieht, allerdings die Hinterreifen schon auf dem Limit sind, wir also noch 2 neue Reifen für $100 jeweils bräuchten.
Wir haben das Auto daraufhin dankend abgelehnt.

Nach Silvester waren wir dann nochmal bei den Delfinen bevor wir uns aktiv in die Jobsuche gestürzt haben. Dafür mussten wir einen australischen Lebenslauf verfassen, den in der Bücherei ausdrucken lassen (die uns mitteilten wir hätten 4 Viren auf dem USB-Stick, daraufhin haben wir uns mal nen Anti-Viren Programm runtergeladen und alle USB-Geräte und den PC von Viren befreit, ätzend), zum Copyshop und massig Kopien anfertigen und anschließend in jedes Restaurant/Cafe/Hotel das wir finden konnten, in der Hoffnung das eines zur Zeit wen sucht und uns für den Job auswählt.
Desweiteren waren wir noch in mehreren Jobagencies, so etwas wie private Jobvermittler, die einem Job weitervermitteln wenn man sich registriert hat.
Bis heute hat sich weder ein Restaurant noch eine der Agenturen gemeldet …

Da wir jedoch das Gefühl hatten, dass wir langsam mal etwas tun müssen, wir gleichzeitig die Möglichkeit hatten, hier günstig zu leben und uns es hier in Bunbury echt ziemlich gut gefällt, haben wir beschlossen uns beim Dolphin Discovery Centre als Volunteere (Freiwillige / Ehrenamtliche) zu melden. Das sind, wie vorher schon erwähnt, diejenigen, die als erste in Wasser gehen wenn die Delfine kommen.
Dort haben wir uns letzte Woche Dienstag angemeldet und nach einem kurzen Interview mit dem Leiter die Zusage bekommen und konnten am Mittwoch mit dem Training beginnen.
Dienstag abends sind wir dann noch in aller Eile von unserem Hostel in ein anderes Gästehaus der selben Besitzer gezogen, das ist mehr für Leute gedacht, die länger in Bunbury bleiben, man muss mindestens 4 Wochen Miete zahlen, da man als Volunteer normalerweise 6 Wochen in dem Dolphin Centre bleibt, stört uns das nicht weiter.
Hier wohnen wir jetzt für $170 die Woche in einem Doppelzimmer, was so ziemlich die günstigste Miete ist, die wir hier in Australien bis jetzt hatten. Dafür sind unsere Mitbewohner vlt. nicht ganz so toll wie vorher, wir haben 4 Inder, einen Iraner, ein Mädchen aus Sierra Leone und 3 Australier. Oder so.

Wie auch immer, wir haben am Mittwoch also unser Volunteer Training angefangen. Unser Training dauerte nur 2 Tage, Standard sind 3, aber zur Zeit haben sie so wenig Volunteere, dass sie uns schnell bereitmachen mussten.
Um halb 8 morgens gings los, der Wecker hat geklingelt, da war es noch nicht halb 7. Lange nicht mehr so früh aufgestanden. Kurz Brote geschmiert, losgelaufen und gefrühstückt (wir laufen ja fast jede Strecke, 15min zum Supermarkt, voll beladen zurück, durch alle Städte, usw. …) und sind dann anschließend bis um 12 eingewiesen worden.
Unsere Arbeit als Volunteer umfasst bei alltäglicher Arbeit die Arbeit an 3 versch. Stationen. Die erste Station ist das Discovery Centre, in dem wir den Besuchern Fragen beantworten, ihnen die Tiere zeigen und gegebenenfalls die Seesterne für die kleinen rausholen, damit sie die streicheln können und, bei Interesse, einen Film über Delfine im Theater anmachen.
Die zweite Station ist der so genannte Broadwalk, der Holzsteg vom Discovery Centre zum Strand, auf dem man hauptsächlich das Meer überblickt und nach Delfinen Ausschau hält. Wenn man sieht wie sich Delfine der Interaction Zone, dem Abschnitt in dem wir den Delfinen näher kommen, näher, muss man die Besucher im Discovery Centre informieren und auch sonst jeden den man findet.
Solange man keine Delfine sieht, beantwortet man einfach nur die Fragen der Besucher oder führt ein wenig Smalltalk.
Die dritte Station ist die Can. Die Can ist ein Container am Strand, in dem nachts das ganze Equipment gelagert wird und vor dem wir sitzen und Pause haben. Während der Zeit in der Can darf man sich auch gerne einen Tee oder Kaffee machen oder was man auch immer möchte, ist praktisch eine Auszeit vom ständigen stehen und erzählen.
Zwischen den 3 Stationen wird alle 30 Minuten gewechselt, sodass jeder gleichmäßig Pause machen kann. Tauchen jedoch Delfine auf muss man, egal wo man sich grade befindet, direkt an den Strand und als erster ins Wasser, wir bilden eine Linie und die Besucher dürfen sich anschließend zwischen uns Stellen und die Delfine schwimmen dann größtenteils nur an der Linie hin und her und haben Spass.



Generell macht uns die Arbeit dort viel Spass, haben jetzt 6 Tage hinter uns und sind jeden Tag ohne größere Probleme um 06:15 aufgestanden. Es ist super morgens am Strand zur Arbeit zur laufen, regelmäßig sehr nah bei den Delfinen zu sein (heute Morgen kamen uns 2 besuchen als noch kein Besucher da war, Ich war mit nem anderen Mädel drin um Bilder von einem speziellen Delfin zu schießen und das war echt klasse) und man verbessert sein Englisch schon ziemlich, da man täglich über 4 Stunden auf Englisch reden muss.

Heute haben wir unsere erste von 4 Trainingseinheiten für die Schwimmtour mit den Delfinen gehabt, bei der 4. Dürfen wir schon mit ins Wasser und danach dürfen wir auch die Schwimmtouren mit leiten, unser Centre ist eins von 10 Anbietern von solchen Touren in ganz Australien. Die Touren sind 3 Stunden lang und davon verbringt man ca. 1 – 1,5h mit Delfinen im Meer.
Theoretisch haben wir die nächsten beiden Tage frei, allerdings gehen wir Nachmittags eventuell unser Training vorantreiben, damit wir so früh wie möglich mit dem Training fertig sind, dadurch sollten mehr Schwimmtouren für uns rausspringen =)

Unser persönliches Highlight bisher (und wahrscheinlich der gesamten Zeit) war definitiv gestern, als uns 2 Delfine insgesamt 4 mal besuchten und bei ihrem 4. Abschied ist doch tatsächlich einer der Delfine nur 3 Meter vom Strand weg auf einmal aus dem Wasser gesprungen, bestimmt 2 Meter hoch, wieder eingetaucht und noch 2 mal rausgesprungen gekommen. Das war echt unfassbar, sind ja immerhin wilde Tiere und in keiner Weise dressiert oder ähnliches. Keiner hat damit gerechnet, unser Supervisor (Vorgesetzer?) ist jetzt 7 Jahre da und hat sowas noch nicht gesehen.
Einer der Besucher hat es aufgenommen, eventuell schickt er es uns noch per Mail, wir haben ihm mal unsere Adresse gegeben, ebenso einem Mädel, das ein super Bild davon gemacht hat. Wenns gut läuft können wir euch zeigen wie es aussah.

Das wäre es soweit erstmal wieder von uns, ab sofort kommen häufiger Beiträge, dieser hier ist leider etwas zu lang geraten, ich hoffe es gibt überhaupt jemanden der sich das ganz durchliest. Wenns sein muss kann ich die Beiträge auch auf das sachliche und die Fakten reduzieren, aber das würde dem ganzen doch den Spass nehmen!

Zum Schluss noch ein paar Bilder die hier zwischendurch entstanden sind:





Sonnige Grüße aus dem schönen Bunbury ins verschneite Deutschland.