So, an dieser Stelle erst einmal an alle Mitlesenden ein frohes und glückliches Neues Jahr, wir hoffen ihr hattet einen guten Rutsch, habt schön gefeiert und habt das neue Jahr nicht zu chaotisch begonnen.
Unser Silvester war eher ruhig. Am hektischsten waren wir, als und abends einfiel das wir noch einkaufen müssen und die Geschäfte eventuell nicht ganz solange wie sonst geöffnet haben … da haben wir uns an Silvester dann tatsächlich zum ersten mal wieder eine Pizza gegönnt und aufs Kochen gezwungener Maßen verzichtet. Haben während des Essens mit den anderen Leuten aus dem Hostel das 9 Uhr Feuerwerk aus Sydney geguckt, was ja bereits 3 Stunden vorher abgefeuert wurde, aber wurde halt für die Westküste pünktlich um 9 nochmal bzw. überhaupt erstmal gesendet. Dann wurde es uns ein wenig langweilig, es kehrte allgemein ein wenig Ruhe ein und wir haben uns auf unser Zimmer zurückgezogen, nen Film geguckt und vorsorglich einen Wecker gestellt.
Brauchten wir dann aber doch nicht, sind wachgeblieben und haben uns um 23:45 draußen mit den anderen am Billardtisch getroffen. Eine Deutsche Familie, die grade in Kuala Lumpur wohnt für ein paar Jahre, hat Wunderkerzen und Konfettibomben an alle verteilt und um 12 ging dann unser großes Feuerwerk los, nach ca. 30 Sekunden haben wir dann angefangen uns ein frohes neues Jahr in allen möglichen Sprachen zu wünschen, u.a. auf Japanisch, Chinesisch, Französisch, Holländisch, …
Ein Feuerwerk haben wir nicht gesehen, in Bunbury an sich gab es keins und der TV im Hostel geht aus Rücksicht auf arbeitende Mitbewohner jeden Tag um 22:30 aus, egal ob es Silvester ist oder nicht, somit haben wir auch das richtige Feuerwerk über Sydney verpasst.
Wir sind im Anschluss an unsere Orgie nochmal an den Strand gegangen und dann anschließend ins Bett gefallen.
Zwischen Weihnachten und Silvester waren wir zum ersten Mal bei den Delfinen hier in Bunbury, hier gibt es im Gegensatz zu Monkey Mia nämlich tatsächlich Delfine, die regelmäßig an den Strand kommen, über Monkey Mia hab ich schon mit 3 Leuten gesprochen die da waren, bei niemandem sind die Delfine aufgetaucht!
Wie auch immer, wir waren jedenfalls hier bei den Delfinen und kamen ein wenig spät, die Delfine waren bereits dagewesen, obwohl es erst kurz nach 9 war … macht aber nicht, sie kamen noch 2 mal an den Strand um uns zu sehen!
Man kann sich das ganze so vorstellen: Man liegt ganz normal am Strand, geht ins Wasser wenn es einem zu heiß wird, und zwischendurch tauchen ein oder mehrere Delfine auf. Wenn der/die Delfine auftauchen muss man das Wasser verlassen, ein Haufen Volunteere (Ehrenamtliche) sprintet ins Wasser und bildet ein Linie im Wasser, der man dann anschließend beitreten darf. Man steht dann Oberschenkel tief im Wasser (ca. 2 Meter vom Strand entfernt) und der/die Delfine schwimmen ca. 1 Meter vor einem, parallel zur Linie, vorbei, oder wie sie auch immer wollen.
Echt faszinierend einen ausgewachsenen Delfin so nah an sich vorbeischwimmen zu sehen. Nach guten 15 Minuten hat der/die Delfine keine Lust mehr und haut wieder ab, wenn er wieder Zeit und Lust hat kommt er auch gerne nochmal, so um die 3 – 4 Besuche sind normal, wenn sie denn kommen. Kommt keiner, kommen sie nicht. Logisch.
Dann haben wir uns an Silvester vormittags mit einem chinesischen Pärchen getroffen, die ihr Auto verkaufen wollten bzw. mussten, da sie nur noch 10 Tage in Australien bleiben durften, ihr Visa lief aus. Es machte einen guten Eindruck auf uns, war groß genug um notfalls drin schlafen zu können, preislich schwer in Ordnung und wir sind beide mal Probe gefahren ohne größere Probleme. Ich hab nur mal den Blinker mit den Scheibenwischern vertauscht, aber das ist nicht weiter wild, besser als in die falsche Straßenseite einbiegen wollen …
Haben uns Samstag morgens wieder mit ihnen verabredet um das Auto von nem Mechaniker überprüfen zu lassen, allerdings hatten die alle geschlossen, so dass wir uns für den darauffolgenden Montag wieder verabredeten. In der Nacht von Sonntag auf Montag um halb 11 klingelt dann auf einmal mein Handy, sie wollten uns nur informieren das sie das Auto vor 10 Minuten verkauft hätten und uns nur informieren wollten, es täte ihnen Leid aber sie hätten ja nichts versprochen. Ich habe sie, nachdem das Gespräch beendet war, wiederangerufen, um nachzufragen ob es wirklich endgültig wäre und man auch nichts machen könnte wenn wir ein wenig mehr zahlen würden. Sie meinten daraufhin der Verkäufer wäre mit dem Auto bereits weg und sie könnten nichts machen.
Ich war schon ziemlich betrübt, ich konnte es mir schon bildlich vorstellen wie wir uns den Sonnenuntergang über dem Meer an einer Klippe angucken, auf unseren Campingstühlen sitzen und im Hintergrund Musik aus dem Auto kommt … darauf hatte ich mich in den wenigen Tagen schon echt gefreut und war dementsprechend zerstört das meine Vorstellung einfach so zerplatzen sollte.
Wiederholtes Anrufen brachte auch nichts, da sie ihr Handy ausgeschaltet hatten.
Nach ca. 30 Minuten klingelte mein Handy überraschend und sie fragten ob ich das mit dem Mehrbezahlen ernst meinte, das Geld heute Nacht auftreiben könnte und in 30 Minuten Zeit hätte … vorsorglich und vorrausschauend wie Lisa und ich (ja, wir beide! :D) nun einmal sind, hatten wir natürlich schon das Geld abgehoben, also trafen wir uns kurze Zeit später, mittlerweile war es 23 Uhr, mit den beiden Verkäufern.
Es stellte sich heraus, dass der Käufer nur ihr Nachbar gewesen war und das Auto also doch noch nicht so weit weg war, wie sie behaupteten. Wenn sie es denn überhaupt verkauft hatten.
Bei dem anschließenden Gespräch stellte sich allerdings heraus, das die viel beworbene Rego (Registrierung des Autos, sowas wie der TÜV) nicht in West Australia (WA), sondern in Queensland (QLD) abgeschlossen wurde, was für uns heißt, dass wenn wir das Auto in WA kaufen, wir es von QLD nach WA transferieren müssen, was ein Safety Check ($300 + $xxx für herausgefundene Schäden), einen Immobilizer ($200 – Diebstahlsicherung) und eine neue Registrierung (ca. $400 für 6 Monate) voraussetzt.
Ziemlich viele Extrakosten also, die sich nicht überschauen lassen, da wir nicht wissen was bei der Sicherheitsinspektion herauskommen würde. Ein Mitbewohner aus dem Hostel hat dann nochmal über das Auto drübergeschaut, uns gesagt das soweit alles gut aussieht, allerdings die Hinterreifen schon auf dem Limit sind, wir also noch 2 neue Reifen für $100 jeweils bräuchten.
Wir haben das Auto daraufhin dankend abgelehnt.
Nach Silvester waren wir dann nochmal bei den Delfinen bevor wir uns aktiv in die Jobsuche gestürzt haben. Dafür mussten wir einen australischen Lebenslauf verfassen, den in der Bücherei ausdrucken lassen (die uns mitteilten wir hätten 4 Viren auf dem USB-Stick, daraufhin haben wir uns mal nen Anti-Viren Programm runtergeladen und alle USB-Geräte und den PC von Viren befreit, ätzend), zum Copyshop und massig Kopien anfertigen und anschließend in jedes Restaurant/Cafe/Hotel das wir finden konnten, in der Hoffnung das eines zur Zeit wen sucht und uns für den Job auswählt.
Desweiteren waren wir noch in mehreren Jobagencies, so etwas wie private Jobvermittler, die einem Job weitervermitteln wenn man sich registriert hat.
Bis heute hat sich weder ein Restaurant noch eine der Agenturen gemeldet …
Da wir jedoch das Gefühl hatten, dass wir langsam mal etwas tun müssen, wir gleichzeitig die Möglichkeit hatten, hier günstig zu leben und uns es hier in Bunbury echt ziemlich gut gefällt, haben wir beschlossen uns beim Dolphin Discovery Centre als Volunteere (Freiwillige / Ehrenamtliche) zu melden. Das sind, wie vorher schon erwähnt, diejenigen, die als erste in Wasser gehen wenn die Delfine kommen.
Dort haben wir uns letzte Woche Dienstag angemeldet und nach einem kurzen Interview mit dem Leiter die Zusage bekommen und konnten am Mittwoch mit dem Training beginnen.
Dienstag abends sind wir dann noch in aller Eile von unserem Hostel in ein anderes Gästehaus der selben Besitzer gezogen, das ist mehr für Leute gedacht, die länger in Bunbury bleiben, man muss mindestens 4 Wochen Miete zahlen, da man als Volunteer normalerweise 6 Wochen in dem Dolphin Centre bleibt, stört uns das nicht weiter.
Hier wohnen wir jetzt für $170 die Woche in einem Doppelzimmer, was so ziemlich die günstigste Miete ist, die wir hier in Australien bis jetzt hatten. Dafür sind unsere Mitbewohner vlt. nicht ganz so toll wie vorher, wir haben 4 Inder, einen Iraner, ein Mädchen aus Sierra Leone und 3 Australier. Oder so.
Wie auch immer, wir haben am Mittwoch also unser Volunteer Training angefangen. Unser Training dauerte nur 2 Tage, Standard sind 3, aber zur Zeit haben sie so wenig Volunteere, dass sie uns schnell bereitmachen mussten.
Um halb 8 morgens gings los, der Wecker hat geklingelt, da war es noch nicht halb 7. Lange nicht mehr so früh aufgestanden. Kurz Brote geschmiert, losgelaufen und gefrühstückt (wir laufen ja fast jede Strecke, 15min zum Supermarkt, voll beladen zurück, durch alle Städte, usw. …) und sind dann anschließend bis um 12 eingewiesen worden.
Unsere Arbeit als Volunteer umfasst bei alltäglicher Arbeit die Arbeit an 3 versch. Stationen. Die erste Station ist das Discovery Centre, in dem wir den Besuchern Fragen beantworten, ihnen die Tiere zeigen und gegebenenfalls die Seesterne für die kleinen rausholen, damit sie die streicheln können und, bei Interesse, einen Film über Delfine im Theater anmachen.
Die zweite Station ist der so genannte Broadwalk, der Holzsteg vom Discovery Centre zum Strand, auf dem man hauptsächlich das Meer überblickt und nach Delfinen Ausschau hält. Wenn man sieht wie sich Delfine der Interaction Zone, dem Abschnitt in dem wir den Delfinen näher kommen, näher, muss man die Besucher im Discovery Centre informieren und auch sonst jeden den man findet.
Solange man keine Delfine sieht, beantwortet man einfach nur die Fragen der Besucher oder führt ein wenig Smalltalk.
Die dritte Station ist die Can. Die Can ist ein Container am Strand, in dem nachts das ganze Equipment gelagert wird und vor dem wir sitzen und Pause haben. Während der Zeit in der Can darf man sich auch gerne einen Tee oder Kaffee machen oder was man auch immer möchte, ist praktisch eine Auszeit vom ständigen stehen und erzählen.
Zwischen den 3 Stationen wird alle 30 Minuten gewechselt, sodass jeder gleichmäßig Pause machen kann. Tauchen jedoch Delfine auf muss man, egal wo man sich grade befindet, direkt an den Strand und als erster ins Wasser, wir bilden eine Linie und die Besucher dürfen sich anschließend zwischen uns Stellen und die Delfine schwimmen dann größtenteils nur an der Linie hin und her und haben Spass.
Generell macht uns die Arbeit dort viel Spass, haben jetzt 6 Tage hinter uns und sind jeden Tag ohne größere Probleme um 06:15 aufgestanden. Es ist super morgens am Strand zur Arbeit zur laufen, regelmäßig sehr nah bei den Delfinen zu sein (heute Morgen kamen uns 2 besuchen als noch kein Besucher da war, Ich war mit nem anderen Mädel drin um Bilder von einem speziellen Delfin zu schießen und das war echt klasse) und man verbessert sein Englisch schon ziemlich, da man täglich über 4 Stunden auf Englisch reden muss.
Heute haben wir unsere erste von 4 Trainingseinheiten für die Schwimmtour mit den Delfinen gehabt, bei der 4. Dürfen wir schon mit ins Wasser und danach dürfen wir auch die Schwimmtouren mit leiten, unser Centre ist eins von 10 Anbietern von solchen Touren in ganz Australien. Die Touren sind 3 Stunden lang und davon verbringt man ca. 1 – 1,5h mit Delfinen im Meer.
Theoretisch haben wir die nächsten beiden Tage frei, allerdings gehen wir Nachmittags eventuell unser Training vorantreiben, damit wir so früh wie möglich mit dem Training fertig sind, dadurch sollten mehr Schwimmtouren für uns rausspringen =)
Unser persönliches Highlight bisher (und wahrscheinlich der gesamten Zeit) war definitiv gestern, als uns 2 Delfine insgesamt 4 mal besuchten und bei ihrem 4. Abschied ist doch tatsächlich einer der Delfine nur 3 Meter vom Strand weg auf einmal aus dem Wasser gesprungen, bestimmt 2 Meter hoch, wieder eingetaucht und noch 2 mal rausgesprungen gekommen. Das war echt unfassbar, sind ja immerhin wilde Tiere und in keiner Weise dressiert oder ähnliches. Keiner hat damit gerechnet, unser Supervisor (Vorgesetzer?) ist jetzt 7 Jahre da und hat sowas noch nicht gesehen.
Einer der Besucher hat es aufgenommen, eventuell schickt er es uns noch per Mail, wir haben ihm mal unsere Adresse gegeben, ebenso einem Mädel, das ein super Bild davon gemacht hat. Wenns gut läuft können wir euch zeigen wie es aussah.
Das wäre es soweit erstmal wieder von uns, ab sofort kommen häufiger Beiträge, dieser hier ist leider etwas zu lang geraten, ich hoffe es gibt überhaupt jemanden der sich das ganz durchliest. Wenns sein muss kann ich die Beiträge auch auf das sachliche und die Fakten reduzieren, aber das würde dem ganzen doch den Spass nehmen!
Zum Schluss noch ein paar Bilder die hier zwischendurch entstanden sind:
Sonnige Grüße aus dem schönen Bunbury ins verschneite Deutschland.