Samstag, 28. November 2009

Ist es zu stark, bist du zu schwach!

Hallihallohallöchen :-)

Nun ists schon wieder eine ganze Weile her, dass wir etwas geschrieben haben, aber wir waren auch gut beschäftigt. Haben hier in den letzten paar Tagen wirklich eine Menge verschiedener Aufgaben erledigt, vom Unkraut jäten zum Rasenmähen, vom Holz sägen zum Stallausmisten und zwischendurch wurden Brotberge umgepackt.

Normalerweise klingelt unser Wecker hier um 06:53 und um 07:23 stehen wir dann auf. Ein kleines, schnelles Frühstück und dann müssen wir von 8 - 11 arbeiten, meistens wird es dannzu heiß, so dass man eine Pause machen müsste. Meistens. Leider nicht in letzter Zeit. Hier war richtig schlechtes Wetter, kalt, bewölkt, regnerisch ... typisches Novemberwetter, aber eigentlich sollte es hier doch Sommer sein. Die Farmer störts nicht, die freuen sich über jeden Regen, könnte der letzte bis April gewesen sein.

Wir werden morgen wieder nach Melbourne zurück fahren, dort bis Dienstag morgen bleiben und dann wirklich nach Swan Hill fahren, wie wir es ursprünglich geplant hatten. Ich habe gestern den Farmer angerufen und tatsächlich beim ersten Mal erreicht, was mich doch ziemlich erstaunt hat, da wir ihn ja beim letzten Mal tagelang nicht erreichen konnten. Wie auch immer, da gibt es auf jeden Fall wieder Arbeit ab nächster Woche Dienstag oder Mittwoch und das ist uns dann doch lieber.
Wir wollten hier auch wieder weg, in letzter Zeit wurde es hier ein wenig "ungemütlich". Die ältere Dame hat wiederholt in der Mittagspause angefangen zu stänkern, dass das Wetter doch super zum Arbeiten wäre, wir nirgendwo sonst eine ganze Stunde Pause bekommen würden (wir haben meistens nur ne Stunde Pause gemacht, 2 gearbeitet und waren dann fertig) und sowieso ihre Tochter nur ausnutzen würden.

Als wir dann beim Unkraut jäten noch "Nutzpflanzen" aus Versehen getötet haben (man konnte nichts unterscheiden in dem Chaos) und auch nach Marys dezentem Hinweis weiterhin Deutsch untereinander redeten, war auch Mary "ein wenig" unzufrieden mit uns und die Stimmung schlug spürbar um.

Najo, war schön hier und nun ists halt Zeit zum Gehen. Wir sind ja schön flexibel und ziehen einfach weiter ;-)



Und hier nochmal ein paar Spinnen, denen wir so begegnet sind:


Und jetzt nochmal ein paar Fragen & Antworten:
Die Hunde sind eingesperrt, aber haben einen großen Garten nur für sich. Außerdem haben die hier noch 2 andere Hunde, die frei bis zum Tor laufen dürfen.

Die 3 Wohnwagen, (ja, in einem wohnen wir und ganz ohne Klima) stehen unter so einem Dach. Es werden aber nur 2 genutzt, der dritte ist wohl nicht mehr bewohnbar. Wir haben aber einen Ventilator und einen Heizer (wir hatten schon richtig kalte Nächte, haben schon die dickere Decke genommen).

Radovan (der Farmer) arbeitet noch jeden Tag irgendwo anders. Anscheinend können sie nicht von der Farm leben. Sie hatten aber auch eine Krankheit bei den Kaninchen, die die Anzahl wohl ziemlich dezimiert hat.

Der Himmel über Australien steht auf dem Kopf. Wir haben auch den kleinen Wagen usw., aber hier fällt alles raus. ;)

Weihnachten wird in dieser Familie ganz klein gefeiert. Mary mag kein Weihnachten und möchte so wenig Aufheben wie möglich darum machen. Schade eigentlich. Aber wir sind dann ja eh unterwegs.

Donnerstag, 19. November 2009

Farmer

Scheinbar habt ihr Glück gehabt, wir haben hier gratis Internet und können so ziemlich viel online sein in nächster Zeit. Nur die Bilder dürften nachlassen, immerhin werden wir erstmal eine Weile hier verweilen.

Wir sind ja jetzt "WWOOF"er, also auf deutsch freiwillige Helfer auf organischen Bauernhöfen, für unsere Arbeit (4-6 Stunden am Tag) dürfen wir hier gratis wohnen und essen.

Gestern sind wir bei Mary und Radovan in Kyneton angekommen. Die beiden mögen so etwa um die 60 sein. Unsere Zugfahrt von Melbourne aus dauerte etwa eine Stunde und war ganz entspannt. Am Bahnhof wurden wir von Mary abgeholt und sind direkt zu ihrer Farm gefahren.
Die Farm ist ein süßes kleines Haus mitten im nirgendwo, nur ein weiterer Farmer wohnt nebenan. Hier gibts 4 Hunde, 5 Katzen und ganz viele Gänse, Hühner, Enten und Hasen. Auf der Nachbarsweide stehen dazu noch Schafe und Kühe, so dass wir uns ziemlich heimisch fühlen, wenig exotisches um uns herum, außer den 2 Papageien die hier hin und wieder rumfliegen und den 38°C die hier heute allen zu schaffen machen.

Wir kamen gegen Mittag an und konnten uns erstmal gemütlich einrichten, da hier Mittags praktisch alles zum Erliegen kommt. Eine riesige Siesta von halb 12 bis abends um halb 6. Auch für uns bedeutet das jeden Tag viel Freizeit, die man eigentlich schlecht produktiv nutzen kann, da man außer Essen und im Internet surfen bzw. lesen wenige Optionen hat.

Dafür macht das Essen aber Spaß! Als ein Teil der Familie dürfen wir uns nach Belieben an allem bedienen und uns mittags Essen frei nach dem Motto "Help Yourself", also "Macht wie ihr meint" oder "Esst was ihr wollt" machen. Heute Mittag haben wir uns erst Spiegeleibrote mit Eiern frisch vom Hof gemacht und anschließend ein paar Nudeln gegessen. Dazu gabs einen Apfel, den selbst Lisa essen konnte. Abends kocht Mary für alle, da gibt es dann die Hauptmahlzeit, gestern abend einen sehr leckeren Rinderbraten. "War kein Rind, war ne Kuh." sagt Lisa. Ich nenns trotzdem Rinderbraten!
Essenmäßig also ein sehr starkes Plus hier.

Dafür müssen wir allerdings auch was tun. Gestern Abend fing es damit an, dass Lisa es mit einer Brombeerhecke aufnehmen musste, die sie/uns noch ein paar Tage beschäftigen dürfte. Ich hingegen durfte ganz entspannt auf einem Rasenmäher die Einfahrt mähen, was zwar auch dauerte, aber wesentlich entspannter war. Heute morgen hab ichs dann mit einer Hecke aufgenommen, die zurückgeschnitten werden musste.
Da die Farm in den letzten Jahren ein bisschen weniger Aufmerksamkeit bekam als sie verdient hätte gibt es hier für uns noch eine Menge zu tun.

"Vielleicht gibt es keinen kalten Platz mehr auf der Erde?!", wirft Lisa grade in den Raum ... wir sitzten seit guten 4 Stunden im Haus und schwitzen vom Nichtstun, die 38°C draußen machen uns doch schon ziemlich zu schaffen.

Bilder haben wir auch gemacht, es ist aber zu heißum sie in den Post einzubringen, ich zeig sie euch einfach mal so, ein paar Impressionen von unserer Farm und unseren neuen Errungenschaften (man achte auf die Hüte und die Schuhe!):



Grüße vom heißesten Fleck auf dem wir waren,
Justus und Lisa

Dienstag, 17. November 2009

Kurzfristige Planänderung

Update: Bilder!!!

Seit dem letzten Eintrag waren wir erst in Lakes Entrance und dann in Melbourne.

Lakes Entrance war ein sehr nettes kleines Städchen, wo wir nachts um 3 ankamen und anschließend noch 2km zum Hostel laufen durfen. Sehr ätzend. Sonst aber ein schöner Trip, haben dort über einen Deutschen einen Australier und einen Engländer kennengelernt und als die 3 mal Tagsüber angeln waren gabs für uns 5 abends dann fangrische Muscheln und Krebse gratis. Sehr lecker!

Der 90 - Meilen Beach:

Ein Ausflug in Lakes Entrance:

Muschel- und Krebsessen:


Danach sind wir nach Melbourne gefahren wo wir uns eigentlich nur kurz aufhalten wollten um ein paar Dinge zu regeln und dann weiterzuziehen, hier kommen wir ja eh am Ende nochmal hin, wir fliegen schließlich von hier nach Neuseeland.
Haben uns jeweils einen Hut und Turnschuhe gekauft, haben unsre Australischen Bankkarten abgeholt und uns bei WWOOF angemeldet.



Den Farmer rufen wir seit Batemans Bay an und er hat immer noch nicht reagiert, von daher gehen wir jetzt erstmal WWOOF in Kyneton. Sehr kleines Dorf, heute bei der Frau angerufen, morgen früh nehmen wir den Zug und sind 70 Minuten später dort, also sehr nah bei Melbourne. Der Weg kostet ganze $8,5, sehr preiswert und da wir auchnicht für Unterkunft bzw. Essen bezahlen müssen dürften wir dadurch in nächster Zeit auch ein wenig Geld sparen.

Manchmal wird in solchen Familien Internet angeboten, mal sehen ob wir bald wieder über eine Flatrate verfügen. Wenn nicht melden wir uns nach dem WWOOFen wieder ;-)

Viele Grüße aus dem wechselhaften Melbourne,
Justus & Lisa

Fragen & Antworten:
Die Einträge sind eigentlich immer von Justus geschrieben und von Lisa liebevoll korrigiert und zensiert ;-)

Das Känguruh mit der Sonnenbrille war wohl anscheinend keine regionale Besonderheit, nachdem hier über Australien das Ozonloch entstanden ist wurde ein Gesetz erlassen, nach dem alle Känguruhs zum Schutz ihrer überaus empfindlichen Augen Sonnenbrillen tragen müssen. Das dort im Hintergrund Exemplare ohne Sonnenbrille zu sehen sind wird daran liegen, dass völlig verarmte Touristen ihnen die staatlich gestellten Sonnenbrillen ständig entwenden und die Känguruh-Sonnenbrillen-Kommission nicht mit dem Wiederaufsetzen und Erneuern der Brillen hinterher kommt.

Wir freuen uns übrigens ausdrücklich über Kommentare unserer Leser!

Donnerstag, 12. November 2009

Unser erstes Mal ...

… war schon sehr beeindruckend. Eher unerwartet, ganz plötzlich und beinahe unbemerkt. Auf einmal war es so weit, neben uns stand ein Känguru. Oder war es ein Wallaby? Wir wissen es nicht genau, auf jeden Fall war es unsere erste Begegnung mit einem solchen Lebewesen.
Wir liefen nichts ahnend aber erwartungsvoll den „Mt. Ainsle“ (842m) hoch, entschieden uns am Fuße des Berges für den Erlebniswanderpfad (wir hatten die Wahl zwischen einem geteertem Weg und einem Trampelpfad, keine schwierige Wahl) und plötzlich starrte es uns von der Seite aus an. Keine 5 Meter entfernt stand es da und beobachtete uns.
Hätte Lisa nicht angehalten und mich darauf aufmerksam gemacht, wäre ich wohl einfach weiter gelaufen. Nach dem wir da so standen und uns gegenseitig beobachteten verlor das Wallaby sein Interesse an uns und hüpfte einfach davon. Frechdachs.



Kurz darauf rannte dann plötzlich dieses seltsame Reptil an uns vorbei. Lag wohl sehr nah am Wegesrand und fühlte sich von uns ein wenig bei seinem Sonnenbad gestört. War bestimmt 30cm groß, musste man sich auch erstmal dran gewöhnen.



Als wir dann endlich oben auf dem Berg angekommen waren, hatten wir einen grandiosen Ausblick weit über die Grenzen Canberras hinweg. Hier sagen Bilder weit mehr als Worte, schauts euch an:



Auf dem Rückweg haben wir uns teilweise für den normalen Wanderweg entschieden, was ziemlich geschickt war, denn ausgerechnet auf diesem Stück sind wir dann einer ganzen Kängurufamilie begegnet.



Während des gesamten Weges durch den Dschungel sind bunte Papageien über unsere Köpfe hinweg geflogen und man hörte von überall her fremde Vögel rufen. So sah unser Wanderweg aus, war echt super zu laufen mit Flip-Flops.



Nach Canberra ging es für uns zurück nach Sydney und von dort aus die Ostküste weiter herunter. In Sydney haben wir nur ein kleines Nachtlager aufgeschlagen, da unser Bus morgens um 09:00 von dort aus losfuhr. In der Nacht haben wir im Hyde Park in Sydney völlig andere Tiere als am Tag gesehen, keine Ahnung wo die sich tagsüber versteckt halten. Die Bäume waren voller riesiger Flughunde, die regelmäßig ihre Runden im Park flogen.
Als wir schon gehen wollten tauchte am Baum neben uns plötzlich ein Opossum auf und schaute uns an, bis die Kamera bereit war, hatte sich der Gute jedoch schon wieder auf den Weg gemacht und wollte auch einfach nicht mehr vom nächsten Baum runter kommen.



Am nächsten Tag sind wir mit „Premier Motor Service“ von Sydney aus Richtung Melbourne gefahren, jedoch haben wir kurze Aufenthalte in „Batemans Bay“ und „Lakes Entrance“. Hier in Batemans Bay ist es echt sehr schön, ein kleines Küstendorf mit knapp 10.000 Einwohnern und direkt am Meer gelegen.
Wir gönnen uns hier den Luxus eines Doppelzimmers, was uns endlich mal wieder ein wenig Privatsphäre und Sicherheit bringt, wir müssen nicht ständig um unsere Sachen bangen und können auch mal was liegenlassen.
Das Hostel hat eine sehr schöne Terrasse, wo man super neue Blogbeiträge schreiben kann und dabei dem „Gebrüll“ der Vögel zuhört.



Zur Entspannung haben wir hier einen Strandtag eingelegt. War nen recht langer Fußmarsch in der Hitze und der Strand war dann nicht ganz so paradiesisch wie erhofft, aber trotzdem sehr nett.



Gestern Abend gab es dann mal wieder ein absolutes Highlight, selbstgemachte Frikadellen.



Wir werden uns jetzt gleich mal in den Pool begeben und dann nachher den Bus in Richtung „Lakes Entrance“ nehmen, wo wir um 03:00 ankommen werden. Ein wenig ungünstig, aber die einzige Uhrzeit zu der unser Bus dort hält.
Da ists dann auch erstmal wieder vorbei mit unserer Internet Flatrate, mit wem wir bis dahin nicht gesprochen haben, der muss sich leider noch einmal ein wenig gedulden. Eventuell lösen wir das Problem aber bald.

Viele liebe Grüße von den beiden Reisenden,
Lisa und Justus

P.S.: Wir haben oben im Blog einen neuen Menüpunkt: „Reiseroute“. Wenn ihr drauf klickt, seht ihr wo wir waren und wo es als nächstes hingeht. Könnte ganz nützlich sein, bevor man mal den Überblick verliert.

P.P.S.: Gibt es hier noch mehr die finden, dass wir zuviel schreiben? Gestern hat sich doch tatsächlich eine so genannte "Freundin" von uns beschwert, wir würden zuviel schreiben ... :-D