Wir sinds mal wieder, mit den letzten Neuigkeiten vor Weihnachten. Bevor ich von unserer grandiosen Tour berichte, gibt’s noch mal kurz Perth bei Nacht.
Wir haben an einem Abend vor der Tour im Kings Park gepicknickt, war sehr schön, erst der Sonnenuntergang über den Bäumen und anschließend Perth bei Nacht zu sehen. Das Picknick war ein wenig unkonventionell und improvisiert, Nudelsalat in Plastiktüten zu transportieren fühlt sich doch ein wenig komisch an, aber es war sonst echt toll, haben Allerlei zum Essen gehabt: Melone, selbstgemachte Frikadellen, Nudelsalat, …
Wir waren auch in Perth noch an einem echt schönen Strand, der herrlich türkisblaues Wasser und einen weißen Strand hatte. Haben dort endlich unsere Schnorchelausrüstung testen können und waren sehr zufrieden, haben Fischschwärme und Quallen gesehen, eine hat mich auch einfach mal verbrannt, hatte mehrere rote, brennende Streifen am Arm. Sehr frech.
Dann ging auch schon unsere Tour nach Monkey Mia bzw. besser gesagt zur Shark Bay los, wurden morgens um 06.45 abgeholt und sind dementsprechend noch vor 6am aufgestanden. Da wussten wir noch nicht, dass wir die nächsten Tage nur noch so früh aufstehen …
Wie auch immer, wir sind dann als erstes zu den Pinnacles gefahren, komische Felsformationen mitten in der Wüste. Ganz interessant, aber zu heiß um länger da zubleiben, wir hatten in den letzten Tagen immer zw. 35°C und 40°C, war echt anstrengend.
Anschließend sind wir ans Meer gefahren, eine kleine Bucht in der man, wenn man wollte, Sandboarden konnte, was sich jedoch als relativ unspektakulär erwies und wir deshalb lieber schnorcheln gegangen sind. Dort hatten wir auch zum ersten Mal Lunch während der Tour und als wir so unsere leckeren Sandwiches aßen, schwamm einfach ein wilder Delfin in die Bucht und blieb für bestimmt 5 Minuten. War echt schön, vor allem wenn man bedenkt, dass wir noch kurz vorher in demselben Wasser schwammen.
Abends sind wir dann auf dem Weg zum Hostel noch mal kurz angehalten, um diesen spektakulären Sonnenuntergang über dem Meer zu genießen. Die Straße auf dem Bild ist sehr charakteristisch, geht einfach nur ewig lang geradeaus und in 4 Stunden sieht man einmal eine Tankstelle und 5 Autos … schon sehr unbewohnt hier alles. Dass die Straßen geteert sind, kommt auch nur auf den großen Highways vor, auf dem Weg zu den Pinnacles oder sonstigen National Parks musste man immer über Schotterpisten fahren, wo der Bus beinahe auseinander fällt und einem alles durchgeschüttelt wird.
Am nächsten Tag sind wir dann wieder früh aufgestanden, Frühstück gab es von 06:30 – 07:15, Abfahrt um 07:30, da muss man schon gut planen und am besten am Tag vorher alles wieder einpacken bzw. gar nicht erst irgendwas auspacken.
Als erstes sind wir ein wenig ins Outback gefahren und dort zu einer Schlucht gewandert, die Aussicht genossen, und anschließend runter gewandert, um uns dort an dem wenigen Wasser ein wenig zu erfrischen. War echt schön dort, man hatte einen fantastischen Blick, ich würde behaupten beinahe bis zum Ayers Rock (was natürlich nicht stimmt, aber man konnte echt verdammt weit gucken).
Danach sind wir ein kleines Stück weiter gefahren, wieder ein wenig gewandert um zum „Nature‘s Window“ zu kommen, ein Loch in nem Felsen, der einen super Blick auf das dahinterliegende Tal zulässt. Man konnte es jedoch nicht so ganz genießen, da es noch nicht Mittag war und uns trotzdem schon die Wasserreserven ausgegangen sind, völlige Fehlplanung, mussten uns an den Tag noch 2 Flaschen Wasser für $11,5 kaufen, die Tankstellen im Nirgendwo sind echt ganz schöne Halsabschneider!
Waren dann nachmittags schon am Shell Beach, der leider nicht ganz so paradiesisch aussah, wie in den Prospekten, da der Strand zwar wirklich nur aus Muscheln besteht, die aber leider größtenteils pulverisiert waren … man musste ein wenig graben um vollständige Muscheln zu finden, nur ganz vorne am Meer waren die Muscheln größtenteils intakt, das sah sehr schön aus. Das Meer dort war unfassbar salzig, liegt irgendwie an der speziellen Lage, dass da kaum frisches Meerwasser reinkommt und das Meer so flach ist, dass es schnell verdunstet und so viel Salz wieder frei wird … keine Ahnung, als Adam, unser Tourguide, das erklärte, war mein Gehirn ein wenig aufgeweicht von der Sonne und der Hitze an dem Tag.
Wir mussten auf jeden Fall gute 300 Meter ins Meer reinlaufen, damit wir wenigstens bis zu den Hüften im Wasser standen …
Abends hatten wir dann im Hostel ein nettes Barbeque mit viel Fleisch und ein wenig Gemüse, insgesamt waren die Mahlzeiten echt gut, frisch und fleischhaltig, aber immer nur grade ausreichend, wer nicht schnell genug war wurde nicht satt, was dazu führte, das ich meinen Teller immer recht vollschaufelte und schnell essen musste, hat aber funktioniert ;-)
Hatte immer was von einer Raubtierfütterung oder einer Klassenfahrt, sehr lustig, da die Leute größtenteils älter waren als wir und beinahe die Hälfte um die 40 war. Hatte mit jüngeren Mitreisenden gerechnet.
Am nächsten Tag haben wir uns als erstes auf die Hauptattraktion gefreut, das Delfine füttern am Strand, was leider völlig ins Wasser fiel, da die Delfine einfach nicht auftauchten. In 10 Jahren sollen sie 5 Mal nicht dagewesen sein, diese Woche war es das 3. Mal und zum zweiten Mal in Folge … nunja, manchmal hat man einfach Pech.
Dafür haben wir dann für schlappe $39 eine 2,5 stündige Katamarantour gebucht, auf der man auch eine Menge Tiere sehen sollten. War sehr nett, super Wetter, auf dem Meer war es nicht zu heiß und wir haben auch tatsächlich Schildkröten, Delfine und „Djugons“ (keine Ahnung wie man die schreibt, sind so 3m lang, braun, delfinähnliche Hinterflosse, runder Kopf … vlt. Seekühe oder so was, wissen wir nicht genau, erinnerte uns aber an Jurob, ein Pokemon aus unserer Kindheit :-D).
Die Schildkröten tauchten hier und da mal auf, waren aber sehr schnell wieder untergetaucht, sind nie näher rangekommen, die Djugons konnte man unter Wasser verfolgen und sie blieben länger an der Oberfläche und die Delfine kamen nah ans Boot und blieben eine Zeit lang, das war wirklich toll. Eine Delfinmutter und ihr kleines Kind, blieben bestimmt ne Minute bei uns.
Danach mussten wir auch schon wieder den Rückweg antreten, Lisa und ich waren nochmal kurz im Meer und kamen, wie meistens, sehr knapp vor der Abfahrt am Bus an (manche Dinge ändern sich eben nicht).
Sind dann nur ein kurzes Stück gefahren und haben an einem Meerestierpark angehalten, wo wir für $10 eine Führung mitmachen konnten, allerlei Tiere sahen und am Ende sogar bei einer Haifischfütterung zusehen konnten. Sie wurden nicht richtig gefüttert, es war nen Fisch an einer Leine, mit dem die Haie solang geärgert wurden bis ihn endlich einer erwischt hat, tolles Prinzip, gefiel mir!
Dabei standen wir auf einer Brücke und jedes Mal wenn einer der Haie unter der Brücke durchschwamm bekam man ein wenig Angst, das er von hinten über die Brücke springt und einem den Arm abbeißt oder so … ein wenig ist man da ja schon vorgeschädigt durch gewisse Filme.
In dem Park gab es auch noch Bottiche mit verschiedenen Tieren, in einem befanden sich ca. 10 kleine, fast durchsichtige Tintenfische, man sah nur einen recht transparenten Umriss und die Innereien im Kopf … steckte man einen Finger in das Becken, richteten sich automatisch alle Tentakel in die Richtung des Fingers, von allen Tintenfischen und sie kamen immer näher, bis sie dann am Ende nach dem Finger schnappten. War man schnell genug, hatte man den Finger rausgezogen, einmal hat mich aber einer von den erwischt, hat mich doch ziemlich erschrocken wie sich da auf einmal was an meinem Finger festsaugt. Die bekamen auch, je länger man erfolgreich man den Finger rauszog, schwarze Flecken auf den Tentakeln, dann um den Kopf und anschließend zwei oder drei große schwarze Flecken auf dem Kopf … sah ein wenig bedrohlich aus.
Dort haben wir auch gegrillt und Hamburger gemacht, da die Kartoffeln noch ein wenig länger brauchten und die Tour begann haben wir sie mal auf dem Grill liegen lassen, als wir wiederkamen hatte sich dieser kleine Freund darüber hergemacht. Ließ sich auch von uns nicht wirklich stören.
Am letzten Tag sind wir dann in einem Reptilienpark gewesen, der genau eine Echse und eine Schlange hatte, der Rest waren so „normale“ Tiere, wie Känguruhs, Emus, Kamele, …
Lisa hat sichs nicht nehmen lassen, mit den beiden Reptilien zu kuscheln. Dabei hat sie vlt. den Geruch der Tiere angenommen, auf jeden Fall etwas an ihr, was das Lama dazu veranlasste nach ihr zu spucken. Sehr amüsant zu sehen, wie es sich erst die Munition sammelte, den Kopf nach hinten lehnte (an diesem Punkt bin ich in Deckung gegangen) und dann mit voller Wucht in Lisas Richtung spuckte, sie jedoch zum Glück (hahaha) nicht erwischte.
Dann wars auch schon wieder vorbei und wir sind wieder in Perth, morgen fahren wir nach Bunbury und werden dort dann 2 Wochen lang Urlaub machen, haben wir uns doch auch mal verdient, oder etwa nicht?
Schöne vorweihnachtliche Grüße von uns beiden aus dem sehr heißen Australien ins ziemlich kalte und verschneite Deutschland, wir würden euch liebend gern 10°C abgeben, aber das lässt sich wohl nicht einrichten, müssen wir wohl weiterschwitzen und ihr friert ja sowieso :-P
Justus & Lisa